Das KZ Schlier, welches im Zeitraum von 1943 – 1945 bestanden hat, war ein wichtiger Bestandteil im NS-Regime bei der Entwicklung kriegswichtiger Geräte. Trotzdem ist den Menschen im Bezirk, vor allem auch SchülerInnen, eher das KZ Mauthausen bekannt. Das KZ Schlier droht in Vergessenheit zu geraten, obwohl die damaligen Geschehnisse untrennbar mit der Region verbunden sind. Durch den ehemaligen KZ-Häftling Paul Le Cäer, der Lagerschreiber war, konnten viele Details der Lebensbedingungen der Häftlinge dokumentiert und gesichert werden.
Mag. Cyril Mallet, Professor an der Universität Ren in Frankreich, hat unter enger Zusammenarbeit mit einem damaligen Zeitzeugen Paul Le Cäer ein Buch zum ehemaligen KZ Schlier in Zipf verfasst. Dieses Buch wurde wegen seinem regionalen Bezug in die deutsche Sprache übersetzt und hilft somit, die Erinnerungen des weitgehend vergessenen Konzentrationslagers aufrecht zu erhalten. Die deutsche Ausgabe “V2-Raketen im Brauereikeller” wurde im Rahmen der Befreiungsfeier des KZ Redl Zipf am 4. Mai 2018 präsentiert.
Weiters wurde das Buch in den Mittelschulen der umliegenden Gemeinden präsentiert und diskutiert. Mit dem Projekt sollten wichtige Fakten des größten KZ-Nebenlagers im Bezirk einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Zentral bei der Projektidee war das Thema Bildung. Vor allem Jugendliche sollten für die schrecklichen Geschehnisse der NS-Zeit sensibilisiert werden. Damit soll der Gefahr des Vergessens des Lagers entgegengewirkt werden.
Bild: Mauthausen Komitee Vöcklabruck